Einer der wohl größten bahnbrechenden Trends war der Aufstieg der künstlichen Intelligenz und der Aufstieg von chatgpt. Die Nutzung der Anwendung hat in einer Vielzahl von Anwendungsfällen explosionsartig zugenommen. Und dazu gehört auch die Finanz- und Portfolioberatung.
Dies könnte Finanzberater etwas verunsichern.
Können ChatGPT und KI die menschliche Note bei der Beratung und dem Portfoliomanagement ersetzen? Die Vor- und Nachteile beider Seiten werden immer lauter. Und die Antwort könnte ein klares Nein sein. Zumindest jetzt noch nicht.
Der Aufstieg der Maschinen
OpenAIs Der ChatGPT-Chatbot schien aus dem Nichts zu kommen. Innerhalb kurzer Zeit gewann die Anwendung mehr als 100 Millionen Nutzer hinzu und etablierte KI schnell als Technologiethema des Jahres.
ChatGPT verwendet sogenannte generative KI-Modelle. Hierbei werden riesige Datenmengen in das Modell eingespeist. Damit ist die KI in der Lage, eigene Vorhersagen und Berechnungen zu treffen, und das alles ohne menschliche Hand. Das Schöne ist, dass ChatGPT es geschafft hat, KI zu nutzen und sie in eine benutzerfreundliche Anwendung zu packen. Komplexe Anfragen können durch einfachen Text gelöst werden.
Damit sind die Anwendungsfälle für die Anwendung explodiert. Eine Vielzahl von Unternehmen, im Gesundheitswesen, im Kreativsektor und in anderen Bereichen der Wirtschaft wurden durch die Nutzung des Programms auf den Kopf gestellt und gestärkt.
Und dazu gehört auch die Finanzberatung.
Laut einer aktuellen Smart Asset-Umfrage der National Association of Plan Advisors antworteten 27 % der befragten Finanzberater, dass sie „es in irgendeiner Form nutzen oder testen“. Weitere 30 % der Befragten gaben an, dass sie „ChatGPT noch nicht verwendet haben, es aber ausprobieren möchten“. Insgesamt beschäftigt sich ein Großteil der Berater mit der Technologie oder setzt sie aktiv ein.
Offensichtlich sind ChatGPT und KI für die Planungsgemeinschaft zu einem festen Bestandteil geworden.
Wofür genau nutzen diese Berater es?
Größtenteils ging es vor allem um die Kundenbindung. Dazu gehört die Nutzung der Anwendung für E-Mails, Kundenkommunikation, Blog-Inhalte und die Lösung von Marketingproblemen. Nur ein kleiner Prozentsatz hat damit begonnen, es für andere Zwecke zu nutzen.
KI-gesteuerte Anlageportfolios?
Etwas düsterer sieht die Zukunft für Finanzberater aus, wenn es um KI und ChatGPT geht. Zwei der größten Funktionen, die aktuelle Berater für Kunden haben, sind Portfoliodesign/-aufbau und Steuer-/Auszahlungsstrategien. Hier wollen viele Fintech-Experten die Technologie als nächstes vorantreiben.
Wenn Sie ChatGPT derzeit um eine Finanzberatung bitten, erhalten Sie eine vorgefertigte Antwort darüber, dass das Unternehmen „keine personalisierte Finanzberatung anbieten kann“. Allerdings ist ChatGPT nicht das einzige Spiel auf dem Markt, und schon bald können Anleger KI-basierte Modelle nutzen, um Portfolios aufzubauen, Gewinne zu maximieren und die Effizienz auf der Grundlage von Zielen zu steigern – und das alles ohne einen menschlichen Berater. Beispielsweise arbeitet JP Morgan an einer neuen Anwendung namens IndexGPT, die direkt Finanzberatung bietet und Aktien/Anleihen für ein Portfolio auswählt. Allein JP Morgan hat mehr als 5.000 Berater.
Darüber hinaus kann KI möglicherweise bei der Einziehung von Steuerverlusten und bei der steuereffizienten Abhebung von Portfolios beratend zur Seite stehen. Viele Berater nutzen bereits Software, um an diesen Fronten zu helfen, und es handelt sich dabei um datengesteuerte Entscheidungen. KI könnte die Vermittlerrolle von Finanzberatern ersetzen und es Anlegern ermöglichen, ihr Vermögen ohne die Hilfe eines Menschen aufzubauen, zu vermehren und dann abzuheben.
Möglicherweise ist noch eine menschliche Note erforderlich
Sollten sich Berater also Sorgen machen und in Panik geraten? Vielleicht noch nicht. Es gibt immer noch viele Einschränkungen für die Software und ihr Potenzial.
Zum einen ist ChatGPT nur so gut wie sein Datensatz, und wir sehen, dass dies in Echtzeit geschieht. Generative KI-Modelle sind auf die Qualität der Daten angewiesen, mit denen sie gefüttert werden. Und da die Modelle immer beliebter werden, haben genügend schlechte Daten begonnen, sie zu infizieren. Laut einer Studie der Stanford University sank die Genauigkeit von ChatGPT 4, das ausgefeilter ist als ChatGPT 3.5, bei bestimmten mathematischen Problemen von 97 % auf nur noch 2,4 %.
Quelle: Stanford University
Die Studie ergab außerdem, dass die Fähigkeit der Anwendung, Code zu schreiben und visuelle Muster zu erstellen, ebenfalls zu geringeren Abweichungen führte. Kurz gesagt, wir haben es durch die Verwendung dümmer gemacht. Das könnte ein gewaltiges Problem werden, wenn wir es jetzt, anstatt Witze zu schreiben, für Finanzberatung verwenden.
Zweitens: Während ein Computer alle gewünschten Daten analysieren kann, sind Menschen in der Lage, Nuancen und Emotionen zu erkennen. Gute Finanzplaner kennen ihre Kunden nicht nur als Kontonummern. Für sie sind Ziele mehr als nur Zahlen auf einer Seite. Zu einer guten Planung gehört mehr als nur die Optimierung eines Portfolios auf der Grundlage einer statischen Reihe von Eingaben. Gute Berater sind in der Lage, Klienten auch in anderen Lebensbereichen zu begleiten. Dies ist durch eine Maschine einfach nicht reproduzierbar.
Schließlich ist da noch der Regulierungsaspekt. Die Bundesregierung verlangt von vielen Arbeitsplätzen im Finanzsektor, dass sie über verschiedene Lizenzen und Zertifizierungen verfügen, um ihre Arbeit ausführen zu können. Letztendlich könnte die Regierung verhindern, dass sich diese Programme jemals zu echten Beratungsmaschinen entwickeln.
Human Touch und KI zusammen
Am Ende müssen Berater möglicherweise noch keine Angst vor KI und ChatGPT haben. Tatsächlich möchten sie es vielleicht annehmen. Durch den Einsatz der Software für mehr Back-End- und sich wiederholende Aufgaben könnte mehr Zeit für die eigentliche zielorientierte Beratung frei werden. Hier können Finanzberater ihren Kunden einen echten Mehrwert bieten.
Während ChatGPT und KI revolutionär sind und das Potenzial haben, in den kommenden Jahren zu einem unverzichtbaren Werkzeug zu werden, sollten Berater, die sich wirklich auf Kundeninteraktion und -beziehungen konzentrieren, nichts zu befürchten haben.