SAN JOSE: Der chatgpt-Entwickler OpenAI arbeitet an einer Software zum Klonen menschlicher Stimmen, einer Innovation, die die Art und Weise verändern könnte, wie Filme, Shows und andere Inhalte in Fremdsprachen konsumiert werden, die aber auch als Bedrohung für die Demokratie angesehen wird.
„Voice Engine […] nutzt Texteingaben und ein einzelnes 15-Sekunden-Audiobeispiel, um eine natürlich klingende Sprache zu erzeugen, die dem Originalsprecher sehr ähnlich ist“, gab das US-Unternehmen bekannt.
OpenAI gibt an, seit 2022 Software zu entwickeln, die Text in Sprache umwandeln soll. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob und wann Voice Engine für die breite Öffentlichkeit verfügbar sein wird.
OpenAI räumt ein, dass ein solcher Einsatz gerade in einem Wahljahr erhebliche Risiken mit sich bringt.
Aufgrund der Befürchtung, dass diese Software missbraucht werden könnte, geht das Unternehmen bei einer breiteren Veröffentlichung „vorsichtig und fundiert vor“. OpenAI sucht die Debatte über Chancen und Risiken der Technologie und will weitere Tests durchführen.
Im Januar schürten gefälschte Telefonanrufe Ängste vor Manipulationen mittels künstlicher Intelligenz im Rennen um das Weiße Haus.
In automatisierten Aufrufen forderte eine Stimme, die der von US-Präsident Joe Biden sehr ähnlich klang, die Demokraten in New Hampshire auf, nicht an den Vorwahlen teilzunehmen. Solche sogenannten Robocalls sind in den USA ein gängiges Wahlkampfinstrument.
Trotz der klaren Risiken glaubt OpenAI, dass diese Art von Technologie auch Chancen bietet. Gemeinsam mit einem Partner hat OpenAI erforscht, wie synthetische Stimmen Menschen beim Lesenlernen unterstützen können. Voice Engine bietet auch das Potenzial, Filme und Podcasts mit der Stimme von Originalschauspielern oder -sprechern zu übersetzen. – dpa