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Kurz zusammengefasst
- Die ChatGPT-4o-Demo von OpenAI enthielt eine KI-Stimme, die der Figur von Scarlett Johansson in einem Film von 2013 unheimlich ähnelte.
- Die Schauspielerin veröffentlichte heute eine Erklärung, in der sie ihren Schock und ihre Wut über ihre Ähnlichkeit mit der Stimme zum Ausdruck brachte.
- Johansson hatte von OpenAI ein Angebot erhalten, die Stimme des KI-Assistenten zu übernehmen, was sie ablehnte.
OpenAI machte letzte Woche Schlagzeilen, als es sein aktualisiertes ChatGPT-4o-Modell vorführte, das wie ein Mensch sprechen, lachen und reagieren konnte. Vielen Nutzern fiel jedoch sofort auf, dass das Modell sie an einen *echten* Menschen, Scarlett Johansson, erinnerte.
In einer überraschenden Wendung der Ereignisse hat Scarlett Johansson OpenAI nun öffentlich beschuldigt, für eine seiner ChatGPT-4o-Stimmen, „Sky“, eine Stimme zu verwenden, die ihr unheimlich ähnlich ist.
Das Problem begann, als in der ChatGPT-Demo letzte Woche eine KI-Stimme verwendet wurde, die schnell mit Johanssons Rolle im Science-Fiction-Film Her aus dem Jahr 2013 verglichen wurde, in dem sie einer persönlichen KI-Assistentin die Stimme gab. Um das Feuer noch weiter anzuheizen, twitterte OpenAI-CEO Sam Altman nach der Ankündigung der neuen ChatGPT-Version das Wort „Her“.
OpenAI hat inzwischen die „Sky“-Stimme aus dem Modell entfernt und erklärt, dass es die KI-Stimme von einer anderen Schauspielerin entwickelt habe, deren Identität aus Datenschutzgründen geheim bleibt. Das Unternehmen behauptet, dass die Stimme keine Nachahmung von Johansson sei, sondern einem anderen Fachmann gehöre, der ihre natürliche Sprechstimme verwende.
Im Stellungnahme heute veröffentlicht (via NPR), drückte Johansson ihren Schock und ihre Wut aus, als sie die Demo hörte, und erklärte, dass nicht einmal ihre engen Freunde und Nachrichtenagenturen die KI-Stimme von ihrer eigenen unterscheiden konnten.
Johanssons Aussage enthüllt jedoch eine tiefere Ebene der Geschichte. Vor neun Monaten bot ihr Altman angeblich die Rolle an, den neuen Sprachassistenten ChatGPT zu sprechen, doch sie lehnte aus persönlichen Gründen ab. Nur zwei Tage vor der Enthüllung nahm Altman erneut Kontakt zu ihr auf und drängte sie, es sich noch einmal zu überlegen, doch das Unternehmen führte die Markteinführung durch, bevor eine Einigung erzielt werden konnte.
Johansson hat daraufhin Rechtsbeistand gesucht und zwei Briefe an OpenAI geschickt, in denen sie Transparenz hinsichtlich des Entwicklungsprozesses der „Sky“-Stimme fordert. Es scheint, als ob die Abschaltung der Sky-Stimme durch OpenAI mit diesen Briefen in Zusammenhang stehen könnte.
Johanssons Aussage unterstreicht die Besorgnis über Deepfakes und den Schutz des individuellen Abbilds, der Arbeit und der Identität im Zeitalter der KI. Dieser Vorfall wird zu einem wichtigen Kapitel in der anhaltenden Debatte über die ethischen Auswirkungen der KI-Technologie.