Die Nachfrage nach freiberuflichem Schreiben und Programmieren ist seit der Veröffentlichung von chatgpt im November 2022 zurückgegangen. Zu diesem Schluss kam Experten der Imperial College Business School, der Harvard Business School und des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung haben in einer wissenschaftlichen Arbeit die Auswirkungen generativer KI auf die Nachfrage nach Vertretern kreativer Berufe untersucht, die stundenweise für verschiedene Kunden arbeiten.
Die Studie basierte auf Daten einer namentlich nicht genannten globalen Plattform für Freiberufler – etwa 2 Millionen Anzeigen in 61 Ländern von Juli 2021 bis Juli 2023.
Seit der Veröffentlichung des Chatbots ist die Anzahl der Anzeigen im Zusammenhang mit der Erstellung von Texten, Software, Anwendungen, Webentwicklung und -technik (also vorbehaltlich der Automatisierung) um 21 % zurückgegangen. In geringerem Maße waren Personen betroffen, die an der Dateneingabe, der Bearbeitung von Audio- und Videoinhalten und dem Verfassen von Beiträgen für soziale Netzwerke beteiligt waren – hier betrug der Rückgang 13 %. Im Bereich Grafikdesign und 3D-Modellierung – minus 17 %.
Die Autoren der Arbeit untermauerten ihre Schlussfolgerungen mit google-Suchtrends. Es zeigt sich, dass in Bereichen, in denen Arbeitnehmer sich der generativen KI und deren Nutzung gut bewusst sind, beispielsweise im Technologiebereich, das Interesse der Arbeitgeber stärker zurückgegangen ist. Sie fügten hinzu, dass ChatGPT zwar erst etwas mehr als ein Jahr alt sei, der Chatbot jedoch bereits große Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt gehabt habe. Viele Unternehmen ersetzen Freelancer durch generative KI, doch die Zeit wird zeigen, ob sie auch mit der Qualität zufrieden sind und ob der Trend anhält.