Seien Sie vorsichtig, wenn Sie Ihre E-Mails öffnen: Ein neuer Computervirus nutzt künstliche Intelligenz, um Nachrichten in menschlicher Form zu verfassen und sich an alle Ihre Kontakte zu verbreiten.

Gerade ist ein neuer Computervirus mit dem Spitznamen „synthetischer Krebs“ aufgetaucht, der besonders besorgniserregend ist. Und das aus gutem Grund: Es nutzt künstliche Intelligenz, in diesem Fall chatgpt, um sich ständig zu verändern und sich über elektronische Nachrichten heimtückisch zu verbreiten. Vor allem ist es nicht nachweisbar!

Was dieses Virus so beeindruckend macht, ist seine Fähigkeit, sich ständig zu verändern. ChatGPT schreibt seinen Code automatisch neu, indem es Variablennamen ändert und seine Logik leicht modifiziert, sodass es den Erkennungsmechanismen herkömmlicher Antivirensoftware entgehen kann. Sobald es einen Computer infiziert hat, sendet es mithilfe von Messaging E-Mails an alle Kontakte seines Opfers. Und da die Nachrichten von ChatGPT im menschlichen Stil mit dem Namen eines bestehenden Kontakts verfasst werden, erscheinen sie völlig legitim.

Das Angriffsszenario ist einfach und clever. Stellen Sie sich vor, Sie erhalten eine E-Mail von einem Freund, der Sie zu seiner Geburtstagsfeier einlädt, mit einem Anhang mit dem Titel 80s_Nostalgia_Playlist. Die Nachricht ist so gut geschrieben, dass Sie keinen Grund zu der Annahme haben, dass sie tatsächlich von einem Virus generiert wurde. Durch das Öffnen des Anhangs starten Sie ein ausführbares Programm, das die Installation des Virus auf Ihrem Computer ermöglicht. Von da an beginnt es, Ihre eigenen Kontakte auf die gleiche Weise zu infizieren, indem es in Ihre Nachrichten und Ihr Adressbuch eindringt.

© tonktiti-Adobe Stock

Glücklicherweise zirkuliert dieses gruselige Virus nicht frei in der Natur: Es befindet sich immer noch in einem Labor. Es wurde tatsächlich von David Zollikofer, Informatikstudent an der ETH Zürich, entwickelt und Ben Zimmerman, Cybersicherheitsforscher an der Ohio State University, zeigt, inwieweit künstliche Intelligenz für böswillige Zwecke ausgenutzt werden kann. Damit möchten die Forscher die Dringlichkeit der Entwicklung wirksamerer Verteidigungsmittel unterstreichen. Andere Experten wie Alan Woodward von der University of Surrey warnen, dass wir bei Cyberangriffen mit künstlicher Intelligenz noch nicht einmal die Spitze des Eisbergs gesehen haben.

Siehe auch  Kann ChatGPT Patientenberichte für Schlaganfallregister „datenauswerten“?

Allerdings ist nicht alles so düster. Zollikofer glaubt, dass dieselben Technologien auch zur Stärkung der Abwehr von Cyberangriffen eingesetzt werden können. Durch die Integration künstlicher Intelligenz in Sicherheitssysteme ist es möglich, ausgefeiltere Methoden zur Erkennung und Neutralisierung von Bedrohungen zu entwickeln. Die Herausforderung besteht darin, den Cyberkriminellen, die diese neuen Technologien ausnutzen, immer einen Schritt voraus zu sein.

5/5 - (135 votes)
Anzeige
Nina Weber
Nina Weber is a renowned Journalist, who worked for many German Newspaper's Tech coloumns like Die Zukunft, Handelsblatt. She is a contributing Journalist for futuriq.de. She works as a editor also as a fact checker for futuriq.de. Her Bachelor degree in Humanties with Major in Digital Anthropology gave her a solid background for journalism. Know more about her here.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein