Katy Perry ist nach einer Pause kaum wieder zur Musik zurückgekehrt und hat bereits für kontroverse Wellen gesorgt. Das liegt daran, dass ihre neueste Single „Woman's World“ beschuldigt wird, von künstlicher Intelligenz generiert worden zu sein.
Im Internet kursieren zahlreiche Theorien, dass Perry möglicherweise chatgpt, ein beliebtes KI-Sprachmodell, verwendet hat, um den Text für „Woman’s World“ zu generieren. Diese Vermutung gründet sich größtenteils auf der Wahrnehmung, dass der Text des Liedes generisch ist und an KI-generierten Text erinnert – er hat etwas Menschliches, das KI noch nicht vollständig kopieren kann. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass diese Behauptungen durch keine konkreten Beweise gestützt werden und zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation bleiben.
Dass Lieder zur Stärkung der Frauenrechte zunächst schlecht aufgenommen werden, ist in der Musikbranche nichts Neues. Von Helen Reddys „I Am Woman“ in den 1970er-Jahren bis hin zu neueren Beispielen wie Beyoncés „Run the World (Girls)“ lösen diese Hymnen häufig Debatten über ihre Wirksamkeit und Authentizität bei der Vermittlung feministischer Botschaften aus. Auch Christina Aguileras „Can't Hold Us Down“ und Destiny's Childs „Independent Women Part I“ stießen beide auf gemischte Reaktionen, obwohl sie später zu gefeierten feministischen Hymnen wurden. Es ist also nicht gerade überraschend, dass Leute Perrys Comeback schlechtmachen. In diesem Fall ist es jedoch schwer zu glauben, dass „Woman's World“ zu Unrecht kritisiert wird.
Ist Katy Perrys „Woman’s World“ wirklich so schlecht?
Kurze Antwort: Ja. Lange Antwort: Ja, aus vielen Gründen.
Die Tatsache, dass so viele Leute Perrys neueste Single mit einem Werk über künstliche Intelligenz verwechselt haben, ist schon ein gutes Maß dafür, wie langweilig „Woman’s World“ ist. Der Text ist voller vager Plattitüden und oberflächlicher Beschreibungen von Frauen, die kaum dazu beitragen, die Erfahrungen oder Herausforderungen von Frauen in der heutigen Welt sinnvoll anzusprechen. Der Refrain, der wiederholt: „Es ist eine Welt der Frauen, und du kannst von Glück reden, darin zu leben“, wirkt eher wie ein leerer Slogan als wie ein Schlachtruf. Es ist ziemlich offensichtlich, dass die Single sich sehr bemüht, der nächste feministische Hit zu werden, ohne etwas Relevantes zu sagen zu haben.
Auch der Beat kann sich nicht von zahllosen anderen Popsongs abheben. Die Produktion wirkt veraltet und erinnert an Perrys frühere Werke, aber ohne die Frische oder Energie, die diese früheren Hits unvergesslich gemacht haben. Schließlich untergräbt das dazugehörige Musikvideo die beabsichtigte Botschaft des Songs noch weiter. Während es versucht, Frauen in verschiedenen Rollen zu präsentieren, greift es oft auf klischeehafte Bilder und übertriebene Szenarien zurück, die eher an Parodie als an echte Darstellung grenzen.
Im Kontext der zeitgenössischen Popmusik, in der Künstler wie Beyoncé, Billie Eilish und Lizzo nuancierte, kraftvolle Aussagen über die Weiblichkeit machen, wirkt „Woman's World“ besonders glanzlos. Es trägt nichts Neues oder Bedeutungsvolles zur laufenden Diskussion über Feminismus und Frauenrechte in der Musikindustrie und darüber hinaus bei. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, orientiert sich Perrys neueste Single auch an einem Album, für das sie eine Zusammenarbeit mit Dr. Luke gewählt hat, der zuvor in eine von Kesha angestrengte Klage wegen sexueller Belästigung verwickelt war.
Es ist, gelinde gesagt, ironisch, „Woman's World“ gemeinsam mit einem potenziellen Sexualstraftäter zu schreiben. Da die Single jedoch so oberflächlich wie eine Pfütze ist, scheint es, als wolle Perry einfach auf den feministischen Trend setzen, ohne sich wirklich anzustrengen. Wie die Mächtigen fallen!