Pimenta ist nach dem Tod des legendären Repräsentanten in Raiolas Rolle getreten

Mino Raiola hatte in seinem 54-jährigen Leben immer das Talent, auf die eine oder andere Weise aufzufallen.

Ob in einem seiner vielen Familienrestaurants, wo er für alles zuständig war – von administrativen Aufgaben bis hin zur Bewirtung der Gäste.

Ständiger Gast war damals Andre van Eerden, Präsident des Zweitligisten HFC Haarlem, den Raiola ständig mit seiner Kritik an der Vereinspolitik ärgerte und ihm immer wieder sagte, wie man es richtig macht – bis der junge Mino als Sportdirektor bei ihm anheuerte Anfang 20.

Das war natürlich erst der Anfang der Karriere des jungen Mino als große Figur im Fußballgeschäft.

Später erregte er als langjähriger Agent bei vielen medienwirksamen Events die Aufmerksamkeit der Fußballwelt.

Es gibt andere Beratungsgiganten wie Jorge Mendes oder Pini Zahavi, aber Raiola hat immer Schlagzeilen gemacht.

Wie Sir Alex Ferguson, mit dem er 2012 einen neuen Vertrag für den jungen Paul Pogba aushandelte, der das Angebot des legendären Schotten ablehnte und ihm sagte: „Es ist ein Angebot, das nicht einmal meine Chihuahuas unterschreiben würden.“

Ferguson nannte Raiola daraufhin öffentlich einen „Trottel“.

Es folgten diverse Beleidigungen, doch dem am 30. April 2022 verstorbenen Italiener war es ziemlich egal, was andere über ihn dachten oder sagten.

Solange er die Interessen seiner Spieler durchsetzen konnte, nahm er alles in Kauf. Auch wenn der schrullige Schotte seine Intelligenz bestritt.

Letztendlich war es Raiola egal, was seine Spieler von ihm hielten, schließlich waren sie nur Geschäftspartner, aber die meisten seiner Kunden entwickelten eine sehr enge Beziehung zu ihm. Raiola gab einem einzelnen Spieler keinen Beratervertrag, sondern ein Vertrauensverhältnis, das am Ende viel stärker war als jedes Stück Papier.

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Haaland und Co. verloren ihren Consigliere

Für Rafaela Pimenta als Rechtsprofessorin muss das zunächst ziemlich abschreckend gewesen sein.

Der Jurist weiß, dass im harten Geschäftsleben am Ende zählt, was auf Papier steht und unterschrieben ist. Vor allem, wenn so viel Geld im Umlauf ist und die Menschen dazu neigen, Attribute wie Vertrauen und Versprechungen für ein paar Scheine mehr aufzugeben.

Aber sie hat sich damit abgefunden und ist den Raiola-Weg gegangen. Mehr als 18 Jahre arbeiteten der Brasilianer und der Italiener Seite an Seite in einem stetig wachsenden Beratungsimperium.

Raiola war ein misstrauischer Typ, der nicht viele Menschen in seine Nähe ließ. In seiner Agentur arbeiten nur sein Cousin Vincenzo, ein Kommunikationsexperte, ein Scout, eine Sekretärin und Rafaela Einer, mit Sitz in Monaco.

Rafaela Pimenta

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Und doch wirkte Raiola jahrelang wie ein Ein-Mann-Betrieb. Als er starb, machten sich viele Sorgen, dass seine Spieler ohne ihren Consigliere durchs Leben kommen müssten. Es war fast rührend, wie viele sich ernsthaft fragten, was aus Zlatan Ibrahimovic, Erling Haaland und Co. werden würde.

Anstandshalber soll noch niemand auf die Spieler zugegangen sein, aber es wird sicherlich einige Berater geben, die sich selbst beim Abheben helfen wollen Einer Reich.

Allerdings wird die Absprungrate wahrscheinlich nicht allzu hoch ausfallen – wenn überhaupt. Erst nach Raiolas Tod wurde klar, dass es sich nicht nur um einen Ein-Mann-Betrieb handelte und welch bedeutende Rolle Rafaela Pimenta, die einzige familienfremde Person mit Anteilen am Unternehmen, in der Agentur spielte.

Rafaela Pimenta holte zwei Spieler zum FC Bayern

Sie ließ nicht einmal den Verdacht aufkommen, handlungsunfähig zu sein. Zunächst sackte sie den Wechsel von Erling Haaland zu Manchester City ein, transferierte dann Noussair Mazraoui und Ryan Gravenberch von Ajax zum FC Bayern München und arbeitet derzeit an den letzten Details der Rückkehr von Paul Pogba zu Juventus.

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Pimenta ist für letztere eine wichtige Vertrauensperson. Im Neuen Amazonas Dokumentarfilm „The Pogmentary“ spielt sie eine wichtige Rolle und bekommt vielleicht erstmals richtige Publicity.

Sie ist in mehreren Sequenzen zu sehen. Man sieht, dass Pogba den Brasilianer immer um Rat fragt – auch wenn es nicht um Fußball geht. Wenn Pogba mit seinen Kindern über Pimenta spricht, ist sie „Tante Rafa“. Sie steht der Familie nahe, Verhandlungsführer sollten sich jedoch nicht von ihrer Sorgfalt täuschen lassen.

Im Der Athlet , ein namentlich nicht genannter Sportdirektor eines Premier-League-Klubs, bezeichnet sie nicht nur als „die wichtigste Person im Fußball, die niemand kennt“, sondern auch als „die härteste Verhandlungsführerin im Fußball“. Als sie am Tisch sitzt, kommt der Anwalt aus ihr heraus. Kenner sagen, Raiola habe die Kunden bekommen, sie mit den Klubs zusammengebracht, aber Pimenta sei der Hauptdarsteller gewesen, wenn es um die Vertragsdetails ging, und habe die Kontrahenten bis ins letzte Detail bearbeitet.

Rafaela Pimenta

Reuters

Sie kennt es nicht anders. Nach ihrem Studium an der Universität von Sao Paulo arbeitete Pimenta für den ehemaligen brasilianischen Präsidenten Fernando Henrique Cardoso. Sie bekleidete eine wichtige Position im Kartellamt und war wohl schon damals für ihr rigoroses Vorgehen berüchtigt.

Rafaela Pimenta: Von Rivaldo zum Fußball

Sie war leidenschaftliche Fußballspielerin, lernte das Geschäft aber durch Kontakte kennen. Als Rivaldo und Cesar Sampaio 1998 einen Verein namens Guaratingueta gründeten, stand Pimenta an ihrer Seite. Als daraufhin ein Benefizspiel organisiert wurde, kam auch ein Gast aus Europa: Mino Raiola. Sie lernten sich kennen und schätzen und begannen bald zusammenzuarbeiten. Sie vertrauten einander und hatten ihre Rollen.

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Raiola war der Mann der Öffentlichkeit, der sein Herz oft auf der Zunge trug und sich mit vielen anlegte. Auch bei seinen Spielern, die wussten, was sie an ihm hatten und ihm deshalb meist immer treu blieben.

Nur wenige Spieler, die Raiola verließen, waren aktenkundig. Romelu Lukaku ist einer von ihnen, Borussia Mönchengladbach-Star Marcus Thuram soll die Agentur kurz vor Raiolas Tod verlassen haben.

Pimenta war der Macher im Hintergrund. Nur was durchdringen darf, dringt an die Öffentlichkeit. Es gibt nicht einmal verlässliche Informationen darüber, wie alt sie wirklich ist und wie ihre familiäre Situation ist. Sie braucht keine PR, um ihre Arbeit gut zu machen.

Raiola und Pimenta ist es zu verdanken, dass sie so viel Erfolg hatten. Nur konsequent, dass sie nun noch mehr Verantwortung übernimmt.

In den nächsten Jahren könnten auch Raiolas Söhne Mario und Gabriele eine Rolle im Imperium spielen. Sie sollen bereits in das Geschäft hineingeschnuppert sein und in den nächsten Jahren mehr über das Geschäft erfahren.

Tante Rafa wird ihm dabei sicher helfen.

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