Was das für den Menschen bedeutet und wie man eine KI-Entfremdung vermeiden kann

Der Generator
Illustration vom Autor über midjourney

Die meisten Menschen haben noch nie vom französischen Philosophen Gilbert Simondon aus dem 20. Jahrhundert gehört. Seine Bücher werden selten übersetzt und noch seltener gelesen.

Das ist eine Schande. Seine Arbeit ist von entscheidender Bedeutung für das Verständnis moderner generativer KI. Es sollte Pflichtlektüre sein.

Insbesondere deuten seine in den 1950er Jahren vorgebrachten Argumente darauf hin, dass Systeme wie chatgpt tatsächlich am Leben sein könnten, und erforschen, was dies für uns als Menschen bedeuten könnte.

Die Lebenden und die Toten

Zur Existenzweise technischer Objekte „Über die Existenzweise technischer Gegenstände“ ist ein seltsames und spannendes Buch.

Es wurde 1958 veröffentlicht und ist noch unbekannter als Simondons bekanntere Bücher, die selbst nicht gerade moderne Bestseller sind.

Beim Schreiben des Buches setzte sich Simondon mit einer zentralen Frage seiner Zeit auseinander: Wie können wir angesichts der rasanten technologischen Fortschritte wissen, was natürlich und was künstlich ist? Wie können wir wissen, ob etwas lebt oder tot ist?

Der Motor und die Pflanze

Zu dieser Zeit befasste sich Simondon mit schnell fortschreitenden Technologien, die heute normal erscheinen, im 20. Jahrhundert jedoch als technische Durchbrüche galten.

Eine dieser Technologien war der Verbrennungsmotor. Die meisten Leute würden sagen, dass Motoren künstlich und tot sind. Sie bestehen aus Stahl, Drähten und Gummi – nicht gerade das, was wir normalerweise mit Leben assoziieren.

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Aber Simondon erkannte, dass fortschrittliche Technologien wie der Verbrennungsmotor unter ihrer Metallfassade mehrere lebensechte Eigenschaften aufweisen.

Zum einen entwickeln sie sich weiter. In seinem Buch weist Simondon darauf hin, dass moderne Motoren aus Tausenden von Teilen bestehen, die jeweils relativ unabhängig voneinander konstruiert sind. Doch am Ende arbeiten alle diese Teile zusammen und bilden ein nahtloses, kraftvolles Ganzes.

Mit Simondons Worten: „Im modernen Motor ist jedes entscheidende Teil durch gegenseitigen Energieaustausch so mit dem Rest verbunden, dass es nicht anders sein kann, als es ist.“

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Nina Weber
Nina Weber is a renowned Journalist, who worked for many German Newspaper's Tech coloumns like Die Zukunft, Handelsblatt. She is a contributing Journalist for futuriq.de. She works as a editor also as a fact checker for futuriq.de. Her Bachelor degree in Humanties with Major in Digital Anthropology gave her a solid background for journalism. Know more about her here.

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