Der Aufstieg der generativen künstlichen Intelligenz hat in vielen Bereichen, einschließlich der Bildung, einen Wendepunkt markiert. Eine aktuelle Studie des University Multimedia Education Centre (CEMU) der Universität Caen liefert faszinierende Einblicke in die Nutzung dieser Technologien durch Studenten im Grundstudium.

Akzeptanz und Wahrnehmung generativer KI durch Studierende

Nutzungsrate und -häufigkeit

Das zeigt die Studie 70 % Studierende haben chatgpt oder andere generative KI bereits für ihr Studium oder für den persönlichen Gebrauch genutzt. Ihre Verwendung bleibt jedoch überwiegend gelegentlich, mit 50 % Studierende nutzen diese Tools weniger als einmal im Monat. Diese Daten verdeutlichen eine wachsende Vertrautheit mit der Technologie, ohne auf eine tägliche Abhängigkeit hinzuweisen.

Nutzungskontext: Privat vs. Akademisch

Es ist interessant, das festzustellen 54 % der Studierenden bevorzugen die Nutzung von ChatGPT in einer privaten Umgebung 30 % nutzen es für ihr Studium. Dieser Kontrast wirft Fragen zur akademischen Integration dieser Instrumente und ihrer Akzeptanz in formalen Bildungspraktiken auf.

Herausforderungen und Chancen der akademischen Integration

Technisches Verständnis und Fähigkeiten

Matthieu Le Crosnier weist auf eine erhebliche Lücke zwischen dem Einsatz von KI und dem Verständnis ihrer tatsächlichen Funktionsweise hin. „Während die Mehrheit der Studierenden ChatGPT bereits verwendet hat, besteht eine erhebliche Lücke zwischen der Nutzung und dem tatsächlichen Verständnis dessen, was generative KIs sind, was zeigt, wie wichtig es ist, sie als Aktivitäts- und Lernhilfen und nicht als magische Lösungen zu betrachten“, analysiert er.

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Akzeptanz und Zurückhaltung

Trotz der breiten Akzeptanz dieser Technologien 44 % der Studierenden wollen nicht, dass sich der Einsatz von KI an Universitäten weiterentwickelt. Diese Zurückhaltung steht im Gegensatz zu der 80 % die es für eine Lernhilfe und einen Produktionsgewinn halten. Dieses Paradoxon könnte ein Misstrauen gegenüber technologischer Abhängigkeit oder eine Bevorzugung traditioneller Lehrmethoden widerspiegeln.

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Ausblick für die Zukunft

Digitale und ethische Bildung

Die Universität Caen unter der Leitung von Elisabeth Schneider ist sich der Bedeutung der Ausbildung von Studierenden und Lehrkräften für den ethischen und effektiven Einsatz von KI bewusst. Lehrprogramme umfassen mittlerweile Module, die Studierende dazu ermutigen, diese Technologien zu nutzen, um „Texte zu synthetisieren, ihre Arbeit zu planen oder sogar als Ausgangspunkt für kreatives Arbeiten“, erklärt Le Crosnier. Dieser Ansatz zielt darauf ab, ein tiefes Verständnis für digitale Tools und ihre Grenzen zu entwickeln und die Schüler auf den umsichtigen Einsatz vorzubereiten.

Anpassung der Bildungsrahmen

Die Studie macht deutlich, dass die Bildungsrahmen neu bewertet und angepasst werden müssen, um generative KI effektiv in den Unterricht zu integrieren. Dazu gehört nicht nur der Einsatz von KI als Lehrmittel, sondern auch die Überprüfung von Bewertungsmethoden, um sicherzustellen, dass sie in einem sich verändernden Bildungsumfeld relevant bleiben.

Die Studie der Universität Caen bietet wertvolle Einblicke in die Integration generativer KI in die Hochschulbildung. Da die Akzeptanz weiter zunimmt, ist es unerlässlich, die Studierenden weiterhin über die besten Möglichkeiten zur Nutzung dieser Technologien aufzuklären und zu betreuen und dabei die ethischen und pädagogischen Implikationen zu berücksichtigen. Der Weg zu einer reibungslosen Integration von KI in die Bildung ist mit Herausforderungen gepflastert, bietet aber auch viele Möglichkeiten, das Lernen zu bereichern und zu diversifizieren.

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Nina Weber
Nina Weber is a renowned Journalist, who worked for many German Newspaper's Tech coloumns like Die Zukunft, Handelsblatt. She is a contributing Journalist for futuriq.de. She works as a editor also as a fact checker for futuriq.de. Her Bachelor degree in Humanties with Major in Digital Anthropology gave her a solid background for journalism. Know more about her here.

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