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Oppos Ziel war es, ein schnelles Urteil zu erreichen, das die beiden SEPs von Nokia annulliert EP 29 81 103 und EP 32 20 562. Der chinesische Handyhersteller erhoffte sich damit Einfluss auf laufende Verfahren um die beiden Patente vor dem Landgericht Mannheim. Das Bezirksgericht Den Haag entschied schnell, aber nicht mit dem gewünschten Ergebnis von Oppo, und wies die beiden Nichtigkeitsklagen zurück.

Oppo hat die Klagen 2021 in den Niederlanden eingereicht. Nokia hat daraufhin Verletzungsansprüche für die beiden Patente gegen Oppos deutsches Unternehmen Orope Deutschland eingereicht. Das Unternehmen ist für das Marketing und die Verkaufsförderung von Oppo-Produkten in Europa verantwortlich.

Das Gericht gab beiden Klagen in derselben Entscheidung statt (Fall-ID: C/09/620740/HA ZA 21-997 und C/09/620741/HA ZA 21-998), wobei die Richter eine einstweilige Verfügung gegen Oppo mit Wirkung vom erließen Niederlande wegen Verstoßes gegen die beiden SEPs. Oppo muss zudem Schadensersatz leisten, Auskunft erteilen und Gerichtskosten zahlen.

Nokia schützt SEPs

EP 103 und EP 562 sind SEPs, die sich mit wahlfreiem Zugriff auf ein LTE (4G)-Netz oder NR (5G)-Netz befassen. Die Patente gehören zur selben Familie wie das Implementierungspatent EP 17 04 731.

Im Juli stellte das Landgericht Mannheim fest, dass Oppo die beiden Patente in Deutschland verletzt habe. 2021 hatte Daimler die beiden Patente im Connected-Cars-Streit mit Nokia angegriffen und die Patente hatten überlebt. Die Beschwerdekammern des EPA hatten den Einspruch von Daimler gegen EP 562 im Jahr 2021 zurückgewiesen.

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Das Bundespatentgericht in Deutschland hat in seinem Vorbescheid in der Nichtigkeitsklage von Daimler das EP 103 für gültig befunden. Allerdings gab es in diesem Fall kein endgültiges Urteil, weil Nokia und Daimler haben sich geeinigt.

Sieben vor vier

Mit den beiden Siegen in den Niederlanden setzt Nokia seine Siegesserie gegen Oppo fort. Andererseits musste das finnische Unternehmen zuletzt vier Rückschläge hinnehmen, nachdem Düsseldorf und das Landgericht München jeweils zwei Klagen ausgesetzt hatten, bis das Bundespatentgericht über die Gültigkeit der Patente von Nokia entschieden hatte.

Zuvor hatten die Landgerichte Mannheim und München fünf Unterlassungsverfügungen gegen Oppo wegen Implementierungspatenten und SEPs erlassen. Nachdem das Landgericht München zwei einstweilige Verfügungen gegen SEPs erlassen hatte, Oppo hat den Verkauf seiner Mobilgeräte in Deutschland eingestellt als Vorsichtsmaßnahme.

Wenden Sie sich an die Niederlande

In den Niederlanden ist ein ähnlicher Schritt nach Angaben des Bezirksgerichts Den Haag unwahrscheinlich, da die Urteile die niederländischen Oppo-Unternehmen nicht einbeziehen. Das deutsche Oppo-Unternehmen darf jedoch keine Mobilgeräte in den Niederlanden produzieren oder verkaufen, die die beiden Patente verletzen. Vermutlich wird das Unternehmen auch seine Marketingaktionen in den Niederlanden einstellen müssen, wie etwa die im März für das Oppo Find X5 Pro. Aber es ist wahrscheinlich, dass das Urteil nur einige wenige Geräte betreffen wird, die für die Niederlande bestimmt sind.

Nokia hat auch die niederländischen Unternehmen Oppo und OnePlus wegen zweier weiterer Patente verklagt. Urteile werden hier allerdings noch einige Zeit nicht erwartet. Nokia hat 2021 verschiedene Oppo-Unternehmen in Europa und Asien verklagt.

Inzwischen hat Oppo auch Klagen gegen Nokia wegen eigener Patente eingereicht. Diese werden nach JUVE-Patentinformationen jedoch so schnell nicht entschieden. Der Streit betrifft die Verlängerung eines 2021 ausgelaufenen Lizenzvertrags.

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Brinkhof macht das Rennen

Rien Boekstra

Rien Broekstra

Oppo griff die beiden Nokia-Patente in den Niederlanden mit Prozessanwälten von Brinkhof und Patentanwälten von De Vries & Metman an. Beide Kanzleien arbeiten regelmäßig in Handystreitigkeiten zusammen.

Das Amsterdamer Team von Hogan Lovells, das auch für Handystreitigkeiten bekannt ist, war an diesem Fall nicht beteiligt. Die Kanzlei vertritt Oppo jedoch gegen Nokia in Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien.

Beide Firmen haben zuvor für Oppo in den Niederlanden gearbeitet; Hogan Lovells in einer Klage von Sharp und Brinkhof in einer Klage von Sisvel. Der letztgenannte Streit endete ungefähr zu dem Zeitpunkt, als Oppo beschloss, seine Widerrufsklagen gegen Nokia in den Niederlanden geltend zu machen.

Ob dies den Ausschlag für die Beibehaltung von Brinkhof durch Oppo gegeben hat, ist JUVE Patent jedoch nicht bekannt.

Nokias alte Getreue

Nokia setzt dabei auf ein Team von Bird & Bird, das für das finnische Unternehmen regelmäßig in vielen Ländern tätig ist. Dies ist auch in den Niederlanden der Fall, wo beispielsweise neben dem Mitangeklagten KPN auch ein Team für Nokia tätig ist eine Klage von Assia zu SEP und Implementierungspatenten für die DSL-Technologie.

Wouter

Wouter Pors

Bird & Bird vertritt auch Nokia gegen Oppo in Deutschland und Großbritannien. In Frankreich hingegen, wo die Firma ebenfalls über ein renommiertes Patentteam verfügt, wandte man sich an Nokia Allen & Overy im Streit.

Mit Hans Hutter von der niederländischen Patentanwaltskanzlei NLO für Nokia und Ferry van Looijengoed von De Vries & Metman für Oppo, zwei der bekanntesten niederländischen Patentanwälte für den Mobilfunk sind an dem Streit beteiligt.

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Für Nokia Vogel & Vogel (Amsterdam/Den Haag): Wouter Pors (Leitung, Partner); Counsel: Peter van Gemert; Mitarbeiter: Emma Stok, Sabrina Lodder, Kian Hsia NLO (Den Haag): Hans Hutter, Huaizhou Shi (beide Patentanwälte)

Für Oppo Brinkhof (Amsterdam): Rien Broekstra (Leitung), Daan de Lange, Mark van Gardingen (alle Partner); Mitarbeiter: Jonathan Santman, Mzolisi Mtshaulana DeVries & Metman (Amsterdam): Ferry van Looijengoed, Jurre Laddé (beide Patentanwälte)

Bezirksgericht Den HaagDen Haag Freyke Bus (Vorsitzende Richterin), Edgar Brinkman, Marije Knijff

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