Eines der großen Themen in diesem Jahr bleibt weiterhin die rasante Entwicklung von Künstlicher Intelligenz und der Umgang mit ihr. Gerade Chatbots sind aktuell ein beliebtes Geschäftsfeld, um zu demonstrieren, was KI schon alles kann. Neben Microsoft, die momentan ihren KI-Chat von Bing bewerben und google. die mit “Bard” eine eigene Künstliche Intelligenz auf den Markt werfen, ist vor allem ein Hersteller durch die Entwicklung und Vermarktung von Chatbots bekannt geworden: Das Silicon-Valley-Unternehmen Open AI, die Chat GPT entwickeln, die wohl bekannteste KI-Software auf dem Markt. Doch das Unternehmen mit Sitz in Sam Francisco könnte vor dem Aus stehen: Zusammen mit Autoren-Kollegen aus den USA verklagt der Autor der Romanvorlage zur Erfolgsserie “Game of Thrones” jetzt nämlich Open AI.

Das steckt hinter der Klage gegen Open AI

Open AI ist das Unternehmen, welches für den beliebten Chatbot Chat GPT verantwortlich ist. Der und einige andere, ähnliche KIs sind seit Ende letzten Jahres auf dem Vormarsch und werden immer beliebter. Chat GPT ermöglicht es Nutzern, über textbasierte Nachrichten zu kommunizieren und dem Bot so ganze Aufsätze oder Bücher schreiben zu lassen.

Das, was die Künstliche Intelligenz als Ergebnis ausspuckt, kommt aber natürlich nicht aus dem Nichts: Open AI trainiert den Chatbot mit bereits existierenden Texten. Unter anderem auch denen von George R.R. Martin und seinen Schriftsteller-Kollegen. Und genau darin sehen die ein Problem: Das Training mit online verfügbaren Texten bekannter Autoren und die Imitation dieser Autoren durch Chat GPT sei eine Urheberrechtsverletzung.

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“Systematischer Diebstahl im großen Stil”

In der bei einem Bundesgericht in New York eingereichten Sammelklage mehrerer prominenter US-Schriftsteller wie John Grisham oder George R.R. Martin und dem US-Schriftstellerverband Authors Guild werfen diese dem Start-Up aus Kalifornien vor, ihre Bücher ohne ihr Einverständnis zum Trainieren von Künstlicher Intelligenz verwendet zu haben.

So heißt es in der Klage, das “Herzstück” großer Sprachmodelle wie Chat GPT beruhe auf “systematischem Diebstahl im großen Stil”. Solche Sprachmodelle würden “den Lebensunterhalt von Schriftstellern gefährden, da sie es jedem erlauben, automatisch und kostenlos Texte zu erstellen, für die man sonst Autoren bezahlen müsste”.

Werden “Game of Thrones” und Co. bald von der KI geschrieben?

Durch Chatbots wie Chat GPT, Google Bard oder Microsoft Copilot können schon heute Texte geschrieben werden, die in vielen Fällen kaum von menschlichen unterschieden werden können. Allerdings bedrohen solche KIs nicht nur die Qualität und Jobs im Journalismus, weil die genannten KIs noch immer von zahlreichen Fehlern geplagt sind.

Scheinbar haben sich die Entwickler hinter solcher Software oftmals nicht einmal die Urheberrechte eingeholt, mit denen sie ihre KIs trainieren. Inwieweit die Klage der Autoren rechtsmäßig ist, wird ein Gericht entscheiden müssen. Die Kläger allerdings fordern neben Schadenersatz auch, dass ihre urheberrechtlich geschützten Bücher nicht “ohne ausdrückliche Genehmigung” zur Entwicklung solcher Algorithmen verwendet werden dürfen.

Open AI hat indes mitgeteilt, das man die Rechte von Schriftstellern und Autoren respektiere und glaube, dass sie von KI-Technologie profitieren sollten. Es werde kooperativ daran gearbeitet, die Bedenken hinsichtlich Künstlicher Intelligenz zu verstehen und darüber zu diskutieren. In Hollywood streiken derweil die Autoren und Schauspieler aus ähnlichen Bedenken, wie sie George R.R. Martin und Co. mit der Klage äußern:

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Nina Weber
Nina Weber is a renowned Journalist, who worked for many German Newspaper's Tech coloumns like Die Zukunft, Handelsblatt. She is a contributing Journalist for futuriq.de. She works as a editor also as a fact checker for futuriq.de. Her Bachelor degree in Humanties with Major in Digital Anthropology gave her a solid background for journalism. Know more about her here.

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