Wer sich leidenschaftlich mit der Branche beschäftigt, ist fast zwangsläufig auch Cineast oder zumindest nah dran. Die Liebe zur Unterhaltung in der Film- und Kinobranche ist groß. Hollywood liefert weiterhin die größten Blockbuster, vor allem in den westlichen Märkten, aber Europa zieht mittlerweile nach und nach nach. Was viele jedoch aus den Augen verlieren, sind andere, „ferne“ Märkte, die mit heimischen Produktionen viel mehr beim Publikum punkten.

China: Seit den 2010er-Jahren gibt es einen deutlichen Anstieg chinesischer Filme, sie spielen längst mehr ein als westliche Filme. Auch in Indien ist Bollywood längst nicht mehr nur Tanz und Gesang, es kann ernst gemeint sein. Mit „Brahmastra“, der dieses Jahr in die Kinos kam, wird sogar eine indische Version des Marvel-Universums vorgestellt, wie erfolgreich diese ist, bleibt offen. Aber ein gemeinsamer Nenner bleibt gleich: Fast alle mit „echten“ Schauspielern. Anders in Japan: Hier ein Ausflug ins Land der aufgehenden Sonne.

Japan war zweifellos schon immer eines der kulturell einzigartigsten Länder, mit seinen Shinto-Schreinen, seiner Geradlinigkeit und seiner Küche. Auf den ersten Blick war es mit dem ersten Schritt aus dem Flugzeug eine Art sozialer Schock im positiven Sinne. Wie viele Länder ist jedoch auch Japan von Fällen von Korruption und kultureller Vernachlässigung betroffen, wobei die Yakuza die Gesellschaft beeinflussen. Schaut man sich Listen der erfolgreichsten Filme „Made in Japan“ an, findet man Titel wie „Spirited Away“ (WW-Kino: 400 Millionen US-Dollar), „Your Name“ (WW-Kino: 380 Millionen US-Dollar) oder „Demon Slayer “ (WW-Einspielergebnisse: 500 Millionen US-Dollar). Unter den 20 erfolgreichsten Filmen sind 17 Anime.

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Um das zu verstehen, muss man zwischen Neonlicht und Cosplay in die J-Kultur eintauchen. Anime ist das japanische Äquivalent zu Zeichentrickfilmen aus dem Westen und derzeit wohl der größte Kulturexport aus dem asiatischen Land. Der erste historische Anime ist eine wenige Sekunden lange Animation aus dem frühen zwanzigsten Jahrhundert, die erst vor wenigen Jahren wiederentdeckt und restauriert wurde. Seitdem hat sich viel verändert, wir gehen mit der Zeit. Kaum jemand hat die Branche so geprägt wie Regisseur Hayao Miyazaki und sein Studio Ghibli, der 2003 für seinen Film „Spirited Away“ den Oscar als bester Animationsfilm gewann.

Durch ihn etablierte sich Anime immer mehr in Europa und Amerika. Auch durch TV-Serien wie Sailor Moon, die generationsprägende Videospielserie Pokémon des Videospieleherstellers Nintendo oder das MMO Genshin Impact gab es frühe Berührungspunkte. Man spricht oft von verschiedenen Anime-Phasen, gerade weil manche Genres, die heute viele Zuschauer anziehen, vor ein paar Jahren noch gar nicht existierten.

Aktuell zeigt „One Piece: Red“ mit beeindruckenden Zahlen, dass das Medium Anime weder ignoriert noch unterschätzt werden sollte. Es ist nicht als Kinderkram oder als Konkurrenz zum üblichen Film zu sehen, sondern viel mehr auch als Ergänzung, um das jüngere Publikum der TikTok-Generation ins Kino zu bringen, da es dort beliebt ist wie nie zuvor.

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