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Vor der jüngsten Entscheidung des Obersten Gerichtshofs hatten sowohl der High Court als auch der Court of Appeal zuvor entschieden, dass im aktuellen Fall zwischen Nokia und Oppo britische Gerichte zuständig sind.

Die beiden Parteien streiten sich in einem europaweiten Streit um verschiedene Patente für die Mobilfunkstandards 3G, 4G und 5G. Im UK-Verfahren betrifft der Zuständigkeitsstreit die englischen Teile der drei europäischen Patente EP 20 70 217, EP 20 87 626 und EP 29 81 103. Letzteres Patent ist auch in Deutschland Gegenstand von Streitigkeiten.

Vom 1. Juli 2018 bis zum 30. Juni 2021 war Oppo von Nokia lizenziert. Ersterer erteilte dem finnischen Unternehmen auch eine Kreuzlizenz in Bezug auf Oppos eigenes SEP-Portfolio. Verhandlungen über eine weitere Lizenz blieben jedoch bislang erfolglos.

Nokia wirft Vertragsverletzung vor

Mangels eines neuen Lizenzabkommens wirft Nokia dem chinesischen Handyhersteller nun vor, seine Patente – sowohl SEPs als auch Nicht-SEPs – mit seinen Mobilgeräten der Marken Oppo und OnePlus zu verletzen. Am 1. Juli 2021 reichte Nokia eine Klage beim UK High Court ein.

Als Reaktion darauf reichte Oppo beim Volksgericht von Chongqing, China, einen Antrag ein, dass das Gericht eine globale FRAND-Lizenz für das Portfolio von Nokia festlegt. In Großbritannien beantragte Oppo daraufhin eine Aussetzung des Verfahrens bis zur Entscheidung des chinesischen Gerichts.

Der High Court wies den Antrag im November 2021 ab (Aktenzeichen: HP-2021-000022), eine Entscheidung, die vom Berufungsgericht bestätigt wurde (Fall-ID: CA-2021-003304). Im Mittelpunkt dieses Rechtsstreits stand laut Begründung nicht die Festsetzung eines globalen FRAND-Satzes, sondern die Verletzungsfrage.

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Der Richter des Berufungsgerichts, Peter Jackson, bezog sich auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in Unwired Planet gegen Huaweidie besagt, dass ein Gericht für Klagen in Bezug auf die Verletzung und Gültigkeit von britischen SEPs zuständig ist.

Als nächstes im November

Daniel

Daniel Bach

Der Richter sagte auch, dass der Brexit, nach dem die Brüssel-I-Verordnung in Großbritannien nicht mehr gilt, keine Auswirkungen habe. Auch das Urteil des Obersten Volksgerichtshofs in China im Fall Oppo gegen Sharp, mit dem sich das Gericht für zuständig erklärte, die globalen Bedingungen einer FRAND-Lizenz von SEPs zu regeln, hat den Fall ebenfalls nicht beeinflusst.

Oppo legte beim Obersten Gerichtshof Berufung gegen dieses Urteil ein, das nun abgewiesen wurde. Damit dürften die Verletzungs- und Nichtigkeitsverfahren im Vereinigten Königreich Fahrt aufnehmen. Ein technischer Prozess im Streit um EP 103 ist für November geplant, weitere sollen 2023 folgen.

Die Klagen sind Teil eines europaweiten Rechtsstreits, in dem bereits Urteile in anderen europäischen Ländern ergangen sind.

Erst kürzlich das Bezirksgericht Den Haag wies die Nichtigkeitsklagen von Oppo zurück und stellte fest, dass das Unternehmen eine Patentverletzung begangen hatte. In Deutschland die Mannheimer und das Landgericht München stellten fest, dass Oppo die strittigen Patente verletzt hat. Die Münchener Beschlüsse führten zu einem Verkaufsverbot in Deutschland.

Oppo hat einen gemischten Ansatz

Richard

Richard Vari

Oppo vertraute auf die internationale Anwaltskanzlei Hogan Lovells. Im britischen Verfahren vertrat ein Team um den Londoner Partner Paul Brown den chinesischen Mandanten und seine Unternehmen. Die Beziehung zwischen Hogan Lovells und Oppo begann mit einem Streit zwischen Oppo und Sharp im vergangenen Jahr. Die IP-Praxis ist für Oppo auch in anderen Ländern tätig, darunter Deutschland, Spanien und Frankreich, wobei das Londoner Team die Verfahren koordiniert.

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In den Niederlanden hingegen heuerte Oppo ein Team an Brinkhof.

Nokia setzt dabei auf ein paneuropäisches Team von Bird & Bird. In Großbritannien übernahm der Londoner Partner Richard Vary die Führung.

In Deutschland arbeitet der Düsseldorfer Partner Christian Harmsen eng mit IP boutique zusammen Arnold Rüsswährend in den Niederlanden Wouter Pors führt das Verfahren für das finnische Telekommunikationsunternehmen.

Für Oppo/One Plus Zwanzig Essex (London): Alexander Layton, Josephine Davies 8 Neuer Platz (London): Daniel Alexander, Andrew LykiardopoulosHogan Lovells (London): Paul Brown, Daniel Brook, Katie McConnell (alle Partner); Berater: Emma Fulton, Dominic Hoar; Mitarbeiter: Jemma Trainor, Eibhlin Vardy, Ian Moss, James Gray, Greig Shuter, Hannah Schofield

Für Nokia Backsteingerichtskammern (London): Nick Saunders Vogel & Vogel (London): Richard Vary, Toby Bond (beide Partner); Mitarbeiter: William Warne Im Haus (München, London): Clemens-August Heusch (IPR litigation, München), Taliah Walklett (Director Litigation, London)

Oberster Gerichtshof des Vereinigten Königreichs (London) Robert Reed (Vorsitzender Richter), David Kitchin, David Richards

Aktualisierung 10.11.2022: Der britische High Court hat entschieden, dass Oppo eines der gültigen Implementierungspatente von Nokia verletzt hat (Fall-ID: HP-2021-000023). Der Vorsitzende Richter Richard Meade stellte fest, dass Nokia nicht nur ein Patent hatte EP 37 16 560 gültig, sondern auch, dass die Handys von Oppo und OnePlus das Patent verletzten. EP 560 behandelt die Verarbeitung von Sendesignalen in einem Funksender.

Das Gericht traf die Entscheidung auf der Grundlage der ursprünglich auf den Geräten installierten Software, die später aktualisiert wurde, um den verletzenden Code zu entfernen. Das Patent ist auch Gegenstand einer Verletzungsklage von Nokia gegen Oppo in Deutschland. Am 17. November verhandelt das Landgericht Düsseldorf (Az.: 4c O 34/21).

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Dieser Rückschlag folgt auf einstweilige Verfügungen in München und Mannheim zu fünf Patenten, die zu deutschlandweiten Verkaufsverboten führten, sowie einstweilige Verfügungen in den Niederlanden zu zwei Patenten.

Dagegen feierten Oppo/OnePlus zwei Erfolge, nachdem das Landgericht Düsseldorf und das Landgericht München jeweils zwei Klagen ausgesetzt hatten, bis das Bundespatentgericht über die Gültigkeit der Patente von Nokia entschieden hatte.

Ob Oppo Berufung gegen das Urteil einlegen wird, bleibt abzuwarten. Die nächste Stufe ist die Anhörung über die Kosten, und das Gericht entscheidet, ob eine einstweilige Verfügung erlassen wird oder nicht.

JUVE Patent hat diesen Artikel am 10.11.2022 aktualisiert, um die neuesten Entwicklungen im Fall zwischen Nokia und Oppo/OnePlus in Großbritannien widerzuspiegeln.

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